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1. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 88

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
D. Hrihang. I. frnkische Sagen. a) Karl der Groe. Dem deutschen Stamme der Franken war es gelungen, auf Kosten des Rmerreichs im nrdlichen Gallien (d. i. das Heu-tige Frankreich) sich auszubreiten. Aber das frnkische Knigshaus versank in Unttigkeit und Sinnenlust. Mig lebten die Könige in ihren Palsten bei festlichen Gelagen und berlieen die Re-gierung den Reichsverwesern, die den Titel Hausmeier fhrten. Der ehrgeizige Hausmeier P i p i n war der Meinung, da die Krone dem gebhre, der wirklich der Herrscher des Landes sei; er erklrte den bisherigen Scheinknig fr abgesetzt und lie ihn in einem Kloster einschlieen, sich selber aber lie er zum König krnen. Das Volk der Franken begrte mit Freuden die Thronbesteigung des tchtigen, tatkrftigen Mannes. Doch die Groen des Reiches erfllte es mit Unmut, da sie nun vor dem sich beugen sollten, der vorher ihresgleichen gewesen war. Sie gehorchten ihm nur unwillig und verlachten gar oft die Befehle des Kleinen oder Kur-zen fo nannten sie ihn spttisch wegen seiner geringen Krpergre. Bei einem groen Feste wurde auch ein Kampf wilder Tiere veranstaltet. Umgeben von den hchsten Wrdentrgern des Reiches, wohnte König Pipin dem Schauspiel bei. Ein wilder Stier ward in die Schranken -gelassen und bald darauf ein Lwe, dessen Blut-gier durch langes Hungern erhht worden war. Der Stier er-wartete seinen Gegner mit gesenktem Kopfe und vorgestreckten Hrnern, aber der Lwe wute ihn durch gewandte Bewegungen zu tuschen und sa bald auf dem Genick des Stieres, wo er Zhne und Krallen einschlug, soda das Tier <ys die Knie strzte. Als nun alle mit Spannung sich dem Schauspiel hingaben, sprang König Pipin pltzlich auf und richtete mit lauter Stimme an seine Groen die Frage: Wer von euch wagt es, dem Lwen seine Beute zu entreien?" Da fand sich keiner bereit, das Wagnis zu unternehmen; bleichen Antlitzes und mit ngstlichen Gebrden schreckten sie vor der Gefahr zurck. Und schon war der König hinab auf den Kampfplatz gesprungen; das gezckte Schwert in der Hand,

2. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 70

1908 -
— 70 - als hassenswerte Ketzer erschienen, sondern als Glaubensgenossen, und daß die einflußreichen Vertreter der katholischen Kirche, die Bischöfe, von allem Ansang an sich aus die Seite der Neubekehrten stellten. Unter den Söhnen Chlodwigs, die sich nach dem Tode des Vaters in dessen Reich teilten, wurden noch große Gebiete hinzugewonnen; sie erwarben den ganzen Süden Frankreichs aus Kosten der Westgoten, Ostgoten und Burgunder:, so daß nun Pyrenäen und Westalpen die Grenze Bildeten. Es waren romanische Landschaften, die diesen Zuwachs Bildeten, aber dies ward ausgewogen durch die Angliederung der rein germanischen Länder Thüringen, Alemanuieu oder Schwaben und Baiern. Beide Teile des Reiches, das mehr romanische Neustrien (d.i. Westfrankenland) und das fast ganz germanische Austrasien (d. i. Ostsrankenland) hielten sich die Wage. Die großen Eigenschaften Chlodwigs gingen seinen Nachkommen mehr und mehr verloren, aber die schlimmen Seiten seines Charakters, Hinterlist, Unwahrhaftigkeit, Härte und Grausamkeit, blieben in ihnen allen lebendig, sodaß das Haus der Merowinger als eines der blutigsten und greuelvollsten aller Fürstenhäuser bekannt ist. Durch Bruderkriege und entsetzliche Mordtaten zwischen den nahen Verwandten wurde das Königshaus wiederholt beinahe ausgerottet; die furchtbarsten Frevel knüpfen sich an die Namen der Königinnen Fredegünde von Neustrien, eines Weibes niederer Abkunft, und Brünhild vou Austrasien, einer westgotischen Königstochter, die sich gegenseitig Männer, Söhne und Enkel umbrachten. In diesen schrecklichen Zeiten veränderte sich der innere Bau des Reiches. Die Großen wurden unbotmäßig, und wildes Fehdewesen tobte überall. Die kleinen Leute konnten sich nur daun Besitz und verhältnismäßige Ruhe sichern, wenn sie sich unter den Schutz Mächtigerer stellten. Diesen überließen sie ihren Besitz und erhielten ihn dann zur Nutznießung wieder, wofür sie zu Hof- und Kriegsdiensten sich verpflichteten; so wurden sie aus freien Grundbesitzern Vasallen oder Lehnsleute. Aber auch die Großen des Reiches hatten neben ihrem Eigenbesitz, Allod, großen Lehnsbesitz, Feod, mit dem sie vom Könige belehnt wurden. Aus das Lehnsverhältnis, das allmählich das ganze Reich überzog, wurdeu die Grundzüge des altgermanischen Gesolgs-wesens (s. o. Hi) übertragen; zwischen Lehnsherrn und Lehnsmann waltete gegenseitige Treue, die Lehnsmänner hatten ihrem Herrn in den Krieg zu folgen, sie mußten auch zu bestimmten Zeiten an seinem Hose erscheinen und gewisse Dienste leisten. So entstanden die Hofämter des Kämmerers, Marschalls, Mundschenken und Truchseß; das wichtigste Hosamt aber war das des Majordomus oder Hausmeiers, der die Verhandlungen zwischen dem königlichen Lehnsherrn und seinen nächsten Vasallen zu führen hatte. Bei der Schwäche der merowingischen Könige mußte diesem Beamten die eigentliche Regierung zufallen.

3. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 78

1908 -
— 78 — Sein Äußeres schildert Einhard folgendermaßen: Von Körper war Karl voll und stark, von Wuchs erhaben, denn er war siebenmal so lang als sein Fuß. Sein Kops war rund, die Augen sehr groß und lebhaft, die Nase ein wenig mehr als mittelmäßig, das Haar glänzend weiß, die Miene heiter und fröhlich, die ganze Gestalt, mochte sie sitzen oder stehen, voll hoher Würde. Obwohl der Nacken ein wenig gebückt und kurz war und der Leib etwas zu weit hervorragte, so deckte doch das schöne Verhältnis der übrigen Glieder diese Fehler. Der Gang war fest, die gerade Haltung des Körpers männlich, die Stimme hell, wiewohl der Kraft des Körpers nicht ganz entsprechend. Seine gute Gesundheit war nur in den letzten vier Lebensjahren öfters von Fiebern heimgesucht; seine Vergnügungen waren Reiten, Jagen und Schwimmen, worin er es allen anderen zuvortat. Xviii. Ter Zerfall des Frankenreiches. Das gewaltige Reich, das Karl der Große gegründet hatte, konnte nach seinem Tode nicht lange zusammengehalten werden. Schon unter seinem schwachen Sohne Ludwig, der wegen seiner großen Nachgiebigkeit gegen die Kirche den Beiuamen „der Fromme" erhalten hat, kam es zu heftigen inneren Kämpfen, und noch nicht dreißig Jahre nach dem Tode des großen Reichsgründers teilten sich feine drei Enkel, die Brüder Lothar, Ludwig und 843 Karl, in das Frankenreich (843). Lothar, der schon die Kaiserkrone trug, erhielt selbstverständlich Italien, dazu Burgund (d. i. Südostfrankreich) und die anstrasifchen Gebiete zwischen Maas und Rhein, die später den Namen Lothringen erhielten. Karl übernahm Westfranken, das frühere Neustrien, das heutige Frankreich. Ludwig erhielt die Länder östlich vom Rhein und nördlich von den Alpen, also Alemannien, Baiern, Frankenland am Main, Thüringen und Sachsen; jenseits des Rheins fielen ihm die Bistümer Mainz, Worms und Speier zu, dafür überließ er Lothar die friesische Küste bis zur Elbe. Diese Ländermasse wurde damals Ostfranken genannt, erst viel später erhielt sie den Namen Deutschland; Ludwig aber führt in der Gefchichte den Namen „der Deutsche". So ist dervertrag von Verdun, in welchem die Teilung des Frankenreiches erfolgte, der Ausgangspunkt sowohl der französischen, als der deutschen Geschichte; feit dem Jahre 843 gibt es ein Deutsches Reich.

4. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 71

1908 -
— 71 Xvi. Das Frankenreich unter den Karolingern. In Austrasien war das Hausmeieramt erblich im Hause der Karolinger, einer echt fränkischen Adelsfamilie, die an der unteren Maas ihre großen Stammgüter besaß. Von Metz aus herrschte sie im Namen der schwachen Merowinger kraftvoll über den ganzen Osten des Reiches, und bald gelang es Pipin von Heristal, auch das Hausmeieramt über die anderen Teile des Reiches, Neustrien und Burgund, zu erwerben (687). Mächtiger noch als er waltete über das Frankenreich sein Sohn Karl, der später den Beinamen Martell (d.i. der Hammer) erhielt. Ec nannte sich „Herzog und Fürst der Franken", und während gleichzeitig zwei oder drei Merowinger in den verschiedenen Reichsteilen den Königsnamen sührten, war in dem großen karolingischen Hausmeier die Einheit des Frankenreiches sichtbar vertreten. Er sicherte in allen Teilen des Reiches die Geltung der Staatsgewalt und hielt das Übergewicht Austrasieus über den romanischen Westen und Süden aufrecht. Die uubotmäßigen Herzogtümer Thüringen, Alemanuieu und Baieru fesselte er wieder an das Reich, und auch die noch außerhalb des Frankenreiches stehenden Sachsen und Friesen mußten seine schwere Faust empfinden. Das größte Verdienst aber erwarb er sich durch die Abwehr der Araber, die vou Afrika aus vordringend dem westgotischen Reiche in der Schlacht bei Xerez de la Frontera (711) den Untergang bereitet hatten und nach 711 Eroberung des ganzen Spaniens nunmehr auch im südlichen Gallien eingefallen waren. In der Schlacht bei Poitiers (732) trug er an der Spitze 732 eines großen Germanenheeres einen glorreichen Sieg davon, der die Araber nach Spanien zurückwarf. So hat er das Verdienst, das Christentum gegen den Islam, die romanisch-germanische Welt des Abendlands gegen die orientalische Macht der Araber siegreich verteidigt zu haben. Nun erst ward die Einverleibung des südlichen Galliens in das Frankenreich durchgeführt. Damals rückte das Christentum bis an die östliche Grenze des Frankenreiches vor. Längst schon waren in den früher römischen Städten an Rhein und Donau die Bistümer wieder entstanden und hatten, unterstützt durch das Missiouswerk frommer britischer Mönche, die dem Frankenreiche art-gehörigen Germanen dem Christentum zugeführt. Den letzten Rest heidnischen Wesens in einem Teil von Hessen und Thüringen vernichtete der Angelsachse Wtnsried oder Bonisatius. Größere Bedeutung hat er dadurch gewouueu, daß er als Vertreter des Papstes in dem ostrhetnischen Gebiete feste kirchliche Ordnung einführte. Ja, nach dem Tode Karls gelang es ihm durch die Unterstützuug, die er bei dessen Söhnen sand, die ganze fränkische Kirche in Abhängigkeit von dem Papsttum zu bringen. Auf einer Miffions-reise zu den Friesen, die mit den Sachsen allein noch im Heidentum verharrten, sand dieser Vorkämpfer der römischen Kirche einen gewaltsamen Tod (755).

5. Das Altertum - S. 253

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
253 (Bardengau Gau der Langobarden) oder behielt die alten Gaubezeich-nim^mifet.1) Dieses Verfahren brachte es allerdings mit sich, da die einzelnen Grafschaften sehr verschiedene Gre hatten. Die Einteilung in Grasschaffen wurde erst unter den Karolingern vollstndig durch-gefhrt. Im Merowingerreich gab es daneben noch geschichtlich ge- Herzogtmer, wordene oder geographisch abgeschlossene Verwaltungsbezirke, wie Anstrasien, Alamannien. Bayern. Elsa. Thringen, Ribuarien. die unter der Leitung eines Herzogs standen. Sie umspannten nicht das ganze Reich und" konnten mehrere Grafschaften nmsassen. In der ltesten Zeit des merowingischen Knigtums war die $er Herzog. Stellung des Herzogs nicht so einflureich wie spter. Wie der germanische, so hat auch der merowingische Herzog vor allem lmliwrische Befugnisse. Er war in seinem Bezirk der Oberbefehlshaber im Kriege, der Graf mute sich ihm unterordnen. In dem Mae wie die Macht der merowingischen Könige sank, stieg die Selbstndigkeit der Herzge. Namentlich bei den nach Unabhngigkeit strebenden germanischen Stmmen entwickelte sich ein erbliches Stammesherzogtum, dessen Inhaber in seinem Stamm die Rechte ausbte, die sonst nur dem König zustanden. An der^Svike jeder Grasschaft stand ein Gras, der unmittelbar Der Graf, vom Könige fr krzere oder lngere Zeit mit seinem Amt betraut wurde. Seine amtliche Ttigkeit umfate vor allem richterliche und militrische Befugnisse. Der Graf fhrte den Vorsitz im echten Ding und^besahl die Vollstreckung des Urteils. Damit hing zusammen, da er die Verbrecher verfolgen, fr die Vollziehung der Acht forgen und Strafgelder und Bannbuen einziehen mute. Ihm stand die Polizei-aussicht in der Grafschaft zu, wie er auch die Instandhaltung der Brcken und Wege berwachte. Im Kriegsfalle befehligte er die Heerespflichtigen feines Gaues. Als Gchalt bezog er ein Drittel der Bannbuen und Friedensgelder, einen' Teil der Ertrgniffe der Knigsgter, und auf seinen Dienstreisen hatte er freie Befrderung und Herberge. Wie alle kniglichen Beamten besa auch der Graf ein dreifaches Wergeld. Zur leichteren Bewltigung dieser verschiedenen Obliegenheiten Unterbeamten: standen dem Grasen Unterbeamte zur Verfgung, die sie mit der Aus-bc rnte"' Hebung der Heeresmchgen, der Verfolgung^er Verbrecher oder der Gerichtsbarkeit der leichtere Flle betrauen konnten. Zu diesen Unter-Beamten gehrte z. B. der - der Schnldenheischer, der die ffentlichen Abgaben zu erheben hatte. i) Die Bezeichnungen Nordgau, Sundgau. Ostergau gehen auf die Grafschaftseinteilung zurck.

6. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 227

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Tie deutsche Kaiserzeit. 227 Chlodowechs Shne erobern Burgund und Aqui-tarnen, unterwerfen die Thringer und Bayern. Teilungen des Frankenreiches (Austrasien, Neustrien, Burgund). Die arabische Vlkerwanderung. 622 Flucht Mohammeds (Hidschra) von Mekka nach Medina. Die ersten Kalifen. Eroberung von Syrien und gypten und Sturz des neupersischen Reichs. Die Omaijaden (in Damaskus). Eroberung der Nordkste Afrikas. 711 Sieg der Araber am Salado und Untergang des Westgotenreichs. Die A b b a s s i d e n (in Bagdad). Harun al Raschid. Tabellen zur Wiederholung der deutschen Geschichte seit der Vlkerwanderung. 751911 751 768814 800 814840 843 887 911 9191250 919-1024 919936 936973 962 Die karolingischen Könige. Pippin der Jngere macht sich zum König der Franken. Karl der Groe. Er erneuert das abendlndische Kaisertum. Ludwig der Fromme. Reichsteilung durch den Vertrag von Verdun. Absetzung Karls des Dicken; Zerfall des Reichs. Tod Ludwigs des Kindes, des letzten ostfrnkischen Karolingers. Die deutsche Kaiserzeit. Die Sachsenkaiser. Heinrich I. Otto I. der Groe. Er wird zum rmischen Kaiser gekrnt. 15* Georg-Eckert-Instftuf fr internationale Schulbuchforschung Braunschweig -Seh; - juclibibtiothek -

7. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 71

1902 - Paderborn : Schöningh
Karls d. Gr. nchste Nachfolger. 47. Ludwig der Fromme (814840). Karls Sohn Ludwig war wegen seiner Charakterschwche nicht geeignet, das aus verschiedenen Nationalitten gebildete und nur durch den starken Willen seines Vaters geeinigte Reich zusammenzuhalten, und gab durch die Verleihung ein-zelner Reichsteile an seine Shne den ersten Ansto zur Auflsung des-selben in seine nationalen Bestandteile. 1. Die erste Bestimmung der die Nachfolge traf er 817, indem er Pippin Aquitanien, Ludwig Bayern und die stlich und sdlich angrenzenden Lnder seinem ltesten Sohne Lothar die brigen Landesteile anwies. Auf das Drngen der hohen Geistlichkeit, welche die Reichseinheit aufrecht zu halten wnschte, bestimmte er fr Lothar auch die Kaiserwrde und ernannte ihn zum Mitkaiser. 2. Die erste Teilung des Reiches hatte nicht lange Bestand. Denn als Ludwigs zweite Gemahlin Judith, aus dem bayrischen Ge-schlechte der Welsen, einen Sohn Karl gebar, wollte der Kaiser diesem das in der ersten Reichsteilung an Lothar verliehene Alemannten bertragen. Da aber dieser Plan hauptschlich wegen Lothars Widerstand milang, so sprach er auf Grund einer angeblichen Emprung Pippin Aquitanien ab, um damit feinen Liebling Karl zu beschenken. Die drei andern Shne emprten sich deshalb, nahmen den Kaiser zu Colmar, wo ihn auf dem daher benannten Lgenfelde feine Vasallen schmhlich verlieen, gefangen, und Lothar zwang ihn, um ihn zur ferneren Regierung unfhig zu machen, zu ffentlicher Kirchenbue (833). Da sich aber Lothar durch bermut bei feinen Brdern verhat machte, so erklrte sich Ludwig wieder fr den Vater und setzte ihn abermals in die kaiserliche Wrde ein. 3. Fr diesen Dienst erntete Ludwig nur Undank. Beim Tode Pippins nahm der Kaiser nmlich eine abermalige Teilung vor, worin er Karl alles Land im Sdwesten der Maas und Lothar die stlichen Landesteile zusprach, während Ludwig auf Bayern beschrnkt blieb. Hierber emprt zog Ludwig mit bewaffneter Hand gegen seinen Vater. Aber ehe es zu einer traurigen Entscheidung kommen konnte, starb der gramgebeugte Kaiser auf einer Rheininfel bei Ingelheim. Teilungen des frnkischen Reiches, 840887. 48. Nach Ludwigs d. Fr. Tode erhoben feine Shne neuen Streit der die Teilung des Reiches. Lothar wollte an der Reichsteilung des Jahres 817 festhalten und nahm die Oberherrschaft der das Ganze

8. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 72

1902 - Paderborn : Schöningh
in Anspruch. Daher suchte er Karl und Ludwig einzeln zu bezwingen, aber diese verbanden sich und schlugen ihn bei Fontenaille (im W. der Aonne, 841). Die Sieger einigten sich dann von neuem zu Stra-brg und schworen sich mit ihren Vasallen in deutscher und romanischer Sprache gegenseitig Treue. Da nun namentlich die hhere Geistlichkeit auf eine friedliche Ausgleichung des Bruderzwistes drngte, so kam es zu dem Vertrage zu Verdun 843. Durch denselben erhielt: 1. Lothar die Kaiserwrde, Italien und den Landstrich, welcher im Osten durch die Westalpen und den Rhein, im W. von der Rhone, Saone, der oberen Maas und der Schelde begrenzt wird. Doch erhielt er noch stlich vom Rhein das Gebiet der Friesen. 2. Ludwig, spter der Deutsche beigenannt, die Lnder diesseits des Rheins und jenseits desselben die bischflichen Sprengel Mainz, Worms und Speier, damit die Dicesanverfassnng in Deutschland nicht zu sehr zerrissen werde. 3. Karl Ii. der Kahle die Lnder westlich vom Reiche Lothars. Dieser Vertrag gab den ersten Ansto zur getrennten Entwicklung eines franzsischen und eines deutschen Reiches. Denn während es Lothars Gebiet an uerem Zusammenhang und gleichartiger Bevlkerung gebrach, waren die Bewohner des westlichen wie auch die des stlichen Reiches schon fast zu einer einheitlichen Masse verschmolzen. Nach dem Tode Lothars Ii., des jngeren Sohnes Lothars I., teilten sich im Vertrage zu Mersen an der Maas 870 Karl der Kahle und Ludwig der Deutsche in das Land so, da die rein deutschen Gebiete, namentlich fast ganz Friesland, an Deutschland kamen. Als mit Ludwig Ii. der Stamm Lothars ganz erlosch, bemchtigte sich Karl Ii. der Kahle, Ludwig dem Deutschen, welcher als lterer Bruder gerechtere Ansprche auf das Erbe hatte, schlau zuvorkommend, Italiens und der Provence und erlangte auch die Kaiserwrde (876), starb aber schon im folgenden Jahre. Ludwig der Deutsche (843876) wehrte in seinem Lande die Angriffe der Slaven und Normannen glcklich ab. Bei seinem Tode teilten sich seine brei Shne (Ludwig der Jngere, Karl Iii. der Dicke und Karlmann) in das Reich. Ludwig Iii. der Jngere wies einen Angriff des westfrnkischen Knigs Karls des Kahlen, welcher sich auch des deutschen Anteils von Lothringen bemchtigen wollte, durch eine sieg-reiche Schlacht bei Andernach zurck (876) und erlangte sogar durch einen Einfall in Westfranken ganz Lothringen.(880). Da Karl Iii.

9. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 73

1902 - Paderborn : Schöningh
73 der Dicke (876887) alle seine Brder berlebte, so vereinigte er das ganze Reich Karls des Groen noch einmal unter seinem Scepter. Den unechten Sohn Karlmanns, Arnulf, belie er im Besitze des Herzogtums Krnten. In Frankreich suchten Karl Ii. der Kahle (843877, Kaiser 876877) und seine Nachfolger vergebens die Normannen abzuwehren. Als endlich Karls des Kahlen Stamm bis auf ein unmndiges Kind, Karl den Einfltigen, ausgestorben war. bertrugen die franzsischen Reichsstnde, um das Reich besser gegen die Normannen zu schtzen, Karl dem Dicken die Regierung (884), welcher auch bereits im I. 881 die Kaiserwrde erworben hatte. Aber ein unselbstndiger und schwacher Herrscher war er den schwierigen Verhltnissen des groen Reiches nicht gewachsen. Die khnen skandinavischen Seeruber (Wikinger d. h. Schlachtenknige) fuhren auf ihren leichten Fahrzeugen in die Mndungen der grten Strme des westlichen Europa ein und drangen selbst durch die Strae von Gibraltar bis zu den Ksten Italiens vor. So wie die Slaven von Osten her, so setzten die Normannen von Norden her die Vlkerwanderung fort. Im Verlause von zwei Jahr-Hunderten grndeten sie mehrere, rtlich weit voneinander getrennte Niederlassungen: 1. in Island um 860, 2. in Rußland zwischen dem Jlmen- und Ladogasee um 864, 3. in Frankreich in der Normandie um 911 (f. S. 101), 4. in Unteritalien (1020) und Stellten (1057) (s. S. 81), 5. in England 1066 (s. S. 104). Karl wute sich der Normannen, welche in die Mndungen des Rheins und der Seine einfuhren und sogar Paris belagerten, nur durch Zahlung einer bedeutenden Geldsumme und durch Abtretung von Lndereien zu erwehren. Diese feige Nachgiebigkeit brachte ihn um alles Ansehn. So konnte denn der Sohn Karlmanns, Herzog Arnulf von Krnten, zunchst in Ostfranken seine Absetzung durchsetzen, 887. Arnulf selbst wurde zum Könige von Ostfranken gewhlt; damit hrten fr das ost-frnkische Reich die Reichsteilungen auf. Das karolingische Weltreich zerfiel jetzt, da auch in Westfranken und Hochburgund neue Herrscher gewhlt wurden, in 5 Teile: 1. Ostfranken unter Arnulf; 2. das westfrnkische Reich, wo nach Karls Iii. Tode (888) Graf Odo von Paris, obwohl er nicht mit den Karo-lingern verwandt war, gewhlt wurde, weil er Paris tapfer gegen die Normannen verteidigt hatte; 3. Hochburgund (transuranisches Burgund zwischen Saone, Rhone, Jura und den Alpen mit der Hauptstadt Genf), wo die Groen den Grafen Rudolf, einen Enkel Ludwigs des Frommen,

10. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 79

1902 - Paderborn : Schöningh
79 von der Elbe bis zum unteren Bober, die jetzige Niederlausitz, c) sdlich davon "die Mark Meien an der mittleren Elbe bis zum oberen Bober, die jetzige Oberlausitz. Um die Bekehrung der Unterworfenen zu er-leichtern, wurden die Bistmer Havelberg, Brandenburg. Meien, Merseburg und Zeitz errichtet, welche spter dem 968 gegrndeten Erzbistum Magdeburg untergeordnet wurden. 2. Erster Zug nach Italien (951). Hier hatte der mit den Karolingern verwandte Berengar I., Mark-gras von Friaul, sich gegen vier nacheinander austretende Gegenknige behauptet und nach Kaiser Arnulfs Tode sogar die Kaiserkrone erlangt (916). Nach seinem Tode whlte seine Partei Hugo von Niederbur-gund zum Könige, der sich dann mit dem Gegenknige Rudolf Ii. von Hochburgund durch einen Vertrag einigte, wonach er Niederburgund an Rudolf abtrat, wogegen dieser auf Italien verzichtete (934). Der tyrannische Hugo und nach seinem Tode sein Sohn Lothar sanden an Berengar Ii., Markgrafen von Jvrea (nnw. Turin), einem Enkel Berengars I., einen Gegner. Dieser lie bei Lothars pltzlichem Tode dessen Witwe, die burgundische Prinzessin Adelheid, am Gardasee gefangen halten und wollte sie zwingen, seinem Sohne Adalbert ihre Hand zu geben. Aber Adelheid entkam, unter vielen von der Sage mannigfach ausgeschmckten Gefahren, nach Canofsa, der Burg eines be-freundeten Markgrafen, welcher, vor der Rache Berengars besorgt, sich um Hilfe an den deutschen König wandte. Bei der Nachricht von Adelheids Gefangenschaft bewarb Otto, dessen Gemahlin, die angel-schsische Prinzessin Edith, kurz vorher gestorben war, sich um ihre Hand und suchte dadurch zugleich sein Recht auf Italien, welches er als das Karolingische Erbe des deutschen Knigs ansah, zu verstrken. Auf dieses Erbrecht gesttzt, drang er in Oberitalien ein, nahm Pavia ohne Schwertstreich ein, vermhlte sich mit Adelheid und nannte sich fortan, wie einst Karl der Groe, König der Franken und Longobarden. Berengar, von Konrad von Lothringen zur Unterwerfung gebracht, erhielt auf einem Reichstage zu Augsburg (952) sein Reich als deutsches Lehen zurck. 3. Der Krieg gegen die Ungarn (955). Die Ungarn erneuerten, durch die inneren Streitigkeiten in Deutschland ermutigt, 954 und 955 ihre Raubzge. Aber Otto brachte durch Untersttzung fast aller deutschen Stmme ein tchtiges Reichsheer auf und schlug sie 955 bei Augsburg auf dem Lechfelde entscheidend. Der Sieg wurde hauptschlich durch die Tapferkeit Konrads von Worms, des frheren
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